Fünf Jahre Basic Fitness Test: Erkenntnisse und Optimierungsmöglichkeiten (2023)

Das Ergebnis zeigt das große Potenzial des BFT als umfassendes Instrument zur Überwachung, Dokumentation und Bewertung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Allerdings wird auch Verbesserungsbedarf identifiziert. Dieser Artikel fasst einige zentrale Erkenntnisse aus der nichttechnischen Studie zusammen und stellt Optimierungsmöglichkeiten am Beispiel der Sprintleistungsbeurteilung sowie Alters- und Geschlechtsprämien dar. Zudem wird auf die Notwendigkeit einer systematischen Erweiterung des BFT hingewiesen. Mit der zusätzlichen Untersuchung von Körpergröße, Körpergewicht und Taillenumfang können Maßnahmen zur Gesundheits- und Leistungssteigerung effektiver unterstützt und besser überwacht werden.

Hängeetiketten:Körperliche Leistungsfähigkeit, militärische Fitness,Alter, Geschlecht, Leistungsbewertung

Zusammenfassung

BFT ist ein von der Bundeswehr gefordertes standardisiertes Bewertungsinstrument für die körperliche Leistungsfähigkeit. Es wurde 2010 eingeführt und soll evaluiert werden, sobald eine ausreichende Datenbasis zusammengestellt wurde. Dieses Dokument fasst die wesentlichen Ergebnisse einer Studie zusammen, die zur Bewertung von BFT durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen das enorme Potenzial von BFT als Instrument zur Bewertung, Dokumentation und Kontrolle der körperlichen Leistungsfähigkeit. Außerdem werden Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Beispiele für empfohlene Änderungen in diesem Bereich werden für den Sprint-Subtest-Score und für Anpassungen an Alters- und Geschlechtsunterschiede vorgestellt. Abschließend wird die Forderung nach Verlängerung der BFT hervorgehoben. Durch die einfache Ergänzung einzelner BFT-Ergebnisse mit Messungen von Körpergröße, Gewicht und Taillenumfang kann BFT zu einem einzigartigen Instrument zur Unterstützung und Überwachung der Wirksamkeit von Gesundheitsförderungs- und Fitnessprogrammen werden.

Schlüsselwörter:körperliche Leistungsfähigkeit, militärische Eignung, Alter, Geschlecht, Leistungsbeurteilung

Einführung

Gesundheit und Fitness sind GrundvoraussetzungenAbsatz ddie Wahrnehmung von Wehrdienst- und Einsatzaufgaben. Um den körperlichen Allgemeinzustand von Soldatinnen und Soldaten erfassen und überwachen zu können, wurde am 1. Januar 2010 der Basic Physical Fitness Test (BFT) als einmal jährlich zu absolvierende Pflichtprüfung eingeführt [1]. Der BFT erfasst die individuellen Eigenschaften relevanter motorischer und sportlicher Leistungskomponenten wie Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination und ermöglicht die bundeswehrübergreifende Zusammenführung der Ergebnisse für eine umfassende Bewertung der wichtigsten Leistungskriterien von Soldaten.

Der BFT stellt das Basistestmodul für die körperliche Grundtauglichkeit nach der Definition „Systematische Körperliche Leistungsfähigkeit in der Bundeswehr“ [2] dar (Abbildung 1). Dabei stehen zwei Funktionen im Vordergrund: Zum einen wird eine absolute Mindestleistung definiert, die von allen Soldaten der Bundeswehr, unabhängig von Alter, Geschlecht und Status, zu erbringen ist. Andererseits müssen physiologisch bedingte Leistungsunterschiede ausgeglichen und eine Chancengleichheitsbeurteilung ermöglicht werden.

Mit der Einführung von BFT wurde verfügt, dass die Testmethodik nach der Anfangsphase evaluiert und ggf. angepasst werden sollte [1]. Zur Umsetzung dieser Anforderung ist die zuständige Dienststelle des Streitkräftestützpunktes zuständig[1]das nichttechnische Studium"Bewertung der physiologischen Leistung des BFT-Bewertungssystems und des Qualitätsmanagementrahmens"im Planungsamt der Bundeswehr[2]gestartet, das als gemeinsames Forschungsprojekt zwischen der Forschungsgruppe Leistungsepidemiologie der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) und der Laborabteilung IV des Zentralinstituts des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Koblenz (ZInstSanBw KOB) durchgeführt wurde.

Im Rahmen dieser Studie wurden eine Vielzahl von Problemen bei der Datenerhebung und die Notwendigkeit zur Optimierung der Auswertealgorithmen identifiziert. Alle Details sind im Abschlussbericht [3] ausführlich beschrieben und mit Empfehlungen zur Korrektur und Nachverfolgung unterlegt. Exemplarisch werden im Folgenden einige Teilergebnisse der Überprüfung der Evaluationsverfahren und des Umfangs der Datenerhebung dargestellt.

BFT Datenanalyse und Auswertungsmöglichkeiten

(Video) Workshop: Stefan Toth: Agile Skalierung, 6 Erkenntnisse aus der Praxis - AAC 2019

Die Zusammenführung aller bundeswehrweit erhobenen BFT-Daten bildet eine einheitliche Basis für statistisch anschauliche Darstellungen des körperlichen Leistungszustandes von Soldatinnen und Soldaten. Hier können verschiedene Filter konfiguriert werden, die eine Differenzierung nach bestimmten Gruppen oder nach verfügbaren Kriterien ermöglichen (Figur 2). Mit Hilfe dieser Analysen ist es möglich, Personengruppen miteinander zu vergleichen oder sie auf ein bestimmtes Leistungsniveau zu beziehen. So können Schwachstellen identifiziert, gegebenenfalls nachjustiert und über die Zeit (Längsschnitt) überwacht werden. das wäre zum beispiel somöglich, Unterschiede in Ausdauerleistungen zwischen Unteroffizieren des Heeres und der Marine oder Kraftleistungen festzustellen 20- Vergleichen Sie 25-jährige Männer mit Frauen der gleichen Altersgruppe.

Zwei Beispiele mit Daten aus dem Erhebungsjahr 2013 werden im Folgenden zusammenfassend dargestellt, um die Bandbreite der Analysemöglichkeiten aufzuzeigen. Die Stichprobe enthält 74.367 vollständige und korrekte Datensätze (Tabelle 1). Die BFT-Ergebnisse der Erhebungsjahre 2010 bis 2012 waren nahezu identisch. Aufgrund der Anonymität der Daten ist die Identifizierung von Wiederholungsmessungen eingeschränkt, daher wurden keine Jahreszusammenfassungen verwendet.

Tab.1: Verteilung der BFT 2013 Datensätze nach Altersgruppe und Geschlecht

Altersgruppe

(Jahre)

Nummer

Männer

Frauen

< 20

2.106

230

20 - 29

41.227

3.768

30 - 39

15.659

1.158

40 - 49

8.012

82

>= 50

2.125

-

Keine Summe

69.129

5.238

Disziplinarische Leistungen differenziert nach Alter und Geschlecht

Geschwindigkeitstest
Figur 3zeigt Sprinttest-Laufzeiten basierend auf dem Alter. Soldaten unter 36 Jahren und damit ohne Alterszusatz absolvierten den Test in durchschnittlich 42,5 ± 3,7 s (Männer; Mittelwert ± SD) bzw. 48,1 ± 4,3ja Frau).Daraus ergibt sich eine Rennzeitdifferenz von rund 13,2 % (ggü. Herrenzeit = 100 %).über 50-Jährige brauchen etwa 5,8ist länger für die Sprintdistanz alsWeniger als 30 Jahre. Der Anteil der berichteten Sprinttests, bei denen die 60-s-Mindestleistung nicht erreicht wird, liegt bei 0,1 %.

Kletterhang
Altersabhängige Wartezeiten für Männer und Frauen am Klimhang sind inFigur 4zeigt. Der Mittelwert für Männer unter 36 Jahren beträgt 46,6 ± 20,2S(Mittelwert ± SD) und die der Frauen bei 34,3 ± 19,3s, was zu ja führtch eine Gesamtdifferenz von ca. 26,4 % (Männer zeitbezogen = 100 %). Der Altersunterschied zwischen den unter 30-Jährigen und den über 50-Jährigen beträgt 9,1S.Die Mindestleistung von 5 Sekunden beim Klimmzug wurde in 0,2 % der gemeldeten Fälle nicht erreicht.

1 000ich renne
Abbildung 5zeigt aufgezeichnete Laufzeiten für die 1000-m-Distanz an. Im Durchschnitt benötigen Männer (< 36 Jahre) dafür 261,4 ± 38,2S(Mittelwert ± SD) und Frauen (< 36 Jahre) 308,9 ± 37,3ja, alsoder geschlechtsspezifische Unterschied beträgt ca. 18,2 % (Männer zeitbezogen = 100 %). Das Einkommen der über 50-Jährigen liegt im Durchschnitt bei 22,4Shöher als bei den unter 30-Jährigen. Die Mindestleistung über 1000 m von 390 wird in 0,4 % der gemeldeten Fälle nicht erreicht.

Die Probandenergebnisse für Frauen über 40 übertreffen in der Regel die jüngeren Altersgruppen und sind manchmal sogar besser als die der Männer im gleichen Alter. Da die Stichprobe jedoch sehr klein ist (siehe Tabelle 1), ist davon auszugehen, dass es hier zu Selektionseffekten kommt und die Repräsentativität der Daten daher eingeschränkt ist.

Vertrieb von BFT-Noten
Die BFT-Gesamtnote setzt sich zu gleichen Teilen aus den Ergebnissen der drei Fächer zusammen. Die Berechnung erfolgt, indem die erreichten Zeiten in ein einheitliches Punkteraster transformiert, zutreffende Alters- und Geschlechtszuordnungen hinzugefügt und die Punktebereiche den Fachnoten zugeordnet werden (Punktebereich 100-199 entspricht Note 4, Punktebereich 200-299 entspricht Note). 3 usw.). Voraussetzung ist das Erreichen von Mindestleistungen in allen drei Fächern, ansonsten gilt der BFT als „nicht bestanden“.

Im Durchschnitt liegt der BFT-Score aller auswertbaren Datensätze des Erhebungsjahres 2013 bei 2,14±0,63 (MV±SD). Männer erreichen eine um 0,2 bessere Gesamtnote als Frauen. Generell verschlechtert sich der BFT-Grad von den jüngsten Altersgruppen bis zur Mitte des sechsten Lebensjahrzehnts. Dieser altersbedingte Score-Anstieg beträgt durchschnittlich etwa 0,02 Teile pro Jahr (Abbildung 6).

Bei der Interpretation dieser Zahlen ist zu beachten, dass der BFT-Score nur bestandene BFT-Tests im Notenbereich zwischen 1,00 (=sehr gut) und 4,49 (=ausreichend) darstellt. Die arithmetische Durchschnittsnote beträgt daher 2,745 und nicht 3,5, wie im klassischen Schulnotensystem.

Bewertungsverfahren für Roten Thun
Die BFT-Bewertung erfolgt entlang eines linearen Leistungsspektrums kontinuierlicher Auflösung von der Mindestleistung (Stufengrenzen,Tabelle 2) mit sehr guter Leistung. Maßstab für die Note „sehr gut“ ist der Cutoff der besten 20 % der BFT-Probandenzeiten, die im Rahmen der BFT-Entwicklung mit ca. 6.000 Probanden (18-29 Jahre alte Männer, nicht erfasstes Alter oder Geschlecht) empirisch ermittelt wurden [ 4, 5]. Diese Leistungswerte betragen 42 s für den Sprint (20. Perzentil), 65 s für den Aufstieg (80. Perzentil) und 225 s für den 1000-m-Sprint (20. Perzentil).

Aktuelle BFT-Daten (Umfrage 2013) zeigen, was für die Aufstiegsrampe und den 1000-Meter-Lauf zu erwarten istHäufigkeitsverteilungsehr gute leistung. Dies gilt jedoch nicht für Sprinttests. Hier ist die Anzahl der vergleichbaren Teilnehmer, die Zeiten von 42 Sekunden oder weniger erreichenmehr als 53 % (Tabelle 2). Im Ergebnis führt die überproportional gute Sprintwertung zu einer Verzerrung der aus den Ergebnissen der drei Disziplinen errechneten BFT-Gesamtnote und damit zu einer Überbetonung des Sprintanteils.

(Video) Pressekonferenz des 95. Röntgenkongresses 2014 der DRG und ÖRG

Der Grund für die Diskrepanz zwischen den aktuell ermittelten Sprintzeiten und denen der BFT-Entwicklungsphase kann in der nachträglichen Änderung der Ausgangsposition von der Rückenlage in die Bauchlage liegen. Dies führte zu Laufzeitverbesserungen in der Größenordnung von 2 bis 2,5S.Um eine verhältnismäßige Niveauanpassung der Disziplinleistungen zu erreichen, wird vorgeschlagen, die Referenzzeit für die Bewertung „sehr gut“ im Sprinttest von 42 auf 40 s anzupassen.

Zuschläge nach Alter und Geschlecht
Die gleichberechtigte Leistungsbewertung mit dem BFT setzt voraus, dass physiologisch bedingte Leistungsunterschiede angemessen ausgeglichen werden. Hier muss jedoch zwischen verhaltensabhängigen exogenen Faktoren (Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, Alkohol etc.) unterschieden werden, die sich mit dem ursprünglichen biologischen Alterungsprozess überlagern und Leistungsverluste verstärken können.

Die in der Literatur beschriebenen rein altersbedingten Leistungsänderungen sind bei den Hauptformen der motorischen Belastung bei Männern und Frauen nahezu gleich ausgeprägt [6]. Biologisch bedingte Alterungsprozesse beginnen um das 36. Lebensjahr und zeigen altersassoziierte Leistungsverluste in der Größenordnung von 5 % pro Lebensdekade [7-11]. Daher wurde die Ermittlung des Altersfaktors zur Bewertung der BFT-Ergebnisse ab dem 36. Lebensjahr auf 0,5 % pro Lebensjahr festgelegt.

Das bestimmende Merkmal des Geschlechterzusatzes ist die enge Kopplung des jeweiligen Kompensationsfaktors an die Hauptform der motorischen Belastung (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer). Basierend auf einschlägigen Studien wurde der biologisch bedingte Unterschied in der Kletterleistung zwischen Männern und Frauen auf 40 % festgelegt [8, 12]. Dagegen wurden geschlechtsspezifische Unterschiede in der zyklischen und azyklischen Laufleistung von 15 % ermittelt und in die Bewertung der beiden BFT-Laufdisziplinen integriert.

Diese bisher verwendeten Zusatzfaktoren wurden anhand der nun vorliegenden umfangreichen BFT-Datenbank verifiziert und hinsichtlich möglicher Optimierungen bewertet. Zur Unterscheidung von verhaltensabhängigen Einflüssen wurden standardisierte Leistungsbezugskollektive gebildet. Die Kriterien für die Berechnung des Geschlechterbonus waren die besten 15 % der disziplinarischen Leistungen von (1) allen Männern und Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren und (2) allen Männern im Alter von 36 bis 55 JahrenAlterszuschlag berechnen[3]. Das Ergebnis zeigte, dass die prozentualen Zuschläge für Alter und Geschlecht tatsächliche Leistungsunterschiede im Durchschnitt im erwarteten Umfang kompensieren.

Allerdings wurde eine Inkonsistenz in der Vergabemethode deutlich. Alters- und Geschlechtszuschläge werden berechnet, indem die Prozentfaktoren mit den erreichten Basispunkten multipliziert werden. Infolgedessen erhalten High Performer höhere Zulagen als Low Performer. Ebenso haben ältere High Performer einen erheblichen Vorteil gegenüber gleichaltrigen Underperformern. Im Extremfall können sich altersbedingte Unterschiede um den Faktor 5 unterscheiden (Beispiel: ein 46-jähriger Soldat erzielt 100 Punkte und erhält daher einen Altersbonus von +5 Punkten; ein gleichaltriger Soldat erzielt 500 Punkte und erhält ein Bonus von +25 Punkten). Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Berechnung des Geschlechterbonus (Beispiel: Eine Kletterleistung von 100 Punkten ergibt einen Bonus von +40 Punkten; bei 500 Punkten beträgt der Bonus +200 Punkte).

Die ursprüngliche Intention der BFT, physiologisch bedingte Leistungseinschränkungen im Rahmen des Rankings auszugleichen, ist mit dem multiplikativen Vergabeverfahren nicht vereinbar. Daher wird vorgeschlagen, die Alters- und Geschlechtszuordnung auf einen konstanten Wert zu setzen (Tisch 3) und addieren diese wie zuvor zu den verdienten Basispunkten.

Gesundheitsförderung im Arbeitsumfeld
„Der BFT war ein wirksames Instrument zur Bewertung, Kontrolle undDie Verfolgung militärisch orientierter Merkmale ist etabliert. Insbesondere die Fusion vonDaten, die bundeswehrweit jährlich in einer zentralen Datenbank erhoben werden, erlauben bisher nicht mögliche Betrachtungen in epidemiologischem Maßstab. Gleichzeitig bietet diese Datenfunktionalität auch ein großes Potenzial zur Unterstützung der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Für den Erfolg von Gesundheitsförderungsmaßnahmen ist es von entscheidender Bedeutung, obligatorische Gesundheitsprädiktoren umfassend erfassen und analysieren zu können. Die Ergebnisse der BFT-Disziplinen zu Alters- und Geschlechtsinformationen liefern bereits wichtige Ansatzpunkte. Allerdings sind sie eine „Black Box“, da die Ursachen für schlechte Performance-Werte oft kaum zu differenzieren sind. Eine Erweiterung des BFT-Systems um eine einfache anthropometrische Datenerfassung könnte dieses Defizit reduzieren. Auch elementare Parameter wie Körpergröße, Körpergewicht und Taillenumfang würden erweiterte Korrelationsanalysen und unterstützende Aussagen zum Gesundheitszustand von Soldatinnen und Soldaten ermöglichen [5, 13-15]. So könnten beispielsweise bestimmte Risikofaktoren (Übergewicht, Bewegungsmangel) leichter identifiziert und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit besser bewertet werden. Der Hauptvorteil liegt jedoch in der zielgruppenorientierten Optimierung von Gesundheits- und Leistungssteigerungsmaßnahmen und deren ständiger Erfolgskontrolle.

Fazit und Perspektive

Ein wesentliches Teilziel der gemeinsam durchgeführten Studie war dieÜberprüfung des BFT-Bewertungssystems und derAbleitung von Optimierungsmöglichkeiten auf Basis belastbarer Daten aus vier Jahren BFT-Erhebungen. Im Rahmen dieser Systembewertung wurden vielfältige Probleme und Defizite identifiziert, bewertet und mit Anpassungsempfehlungen weiterverfolgt [3]. Dazu gehören insbesondere die Beurteilung der Geschwindigkeitstestleistung und die Umstellung auf konstante Ergänzungen nach Geschlecht und Alter.

Die egalitäre Anpassung der erzielten Ergebnisse zielt darauf ab, die körperlichen Leistungsnachteile auszugleichen, die auf die physiologisch bedingte Beeinflussung zurückzuführen sind. Dieser Bonus gleicht jedoch Leistungsdefizite aufgrund ungesunder Lebensumstände nicht aus. Körperliche Probleme werden oft als "altersbedingt" interpretiert. Aus vielen Studien ist jedoch bekannt, dass die ursprünglichen biologischen Alterungsprozesse die körperliche Leistungsfähigkeit erst ab der Mitte des vierten Lebensjahrzehnts beeinflussen [6, 16-20]. Darüber hinaus hat sich bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein leistungsmindernder Einfluss ungünstiger Lebens- und Verhaltensweisen entwickelt [13, 14, 21, 22].

Der Zusammenhang zwischen Leistungs- und Gesundheitsfaktoren geht vielfach nachgewiesenermaßen weit über eine „bloße statistische Korrelation“ hinaus [23-26]. WasDie körperliche Fitness ist ein starker Indikator und Prognosefaktor für die Gesundheit. DelawareDie aktuelle Menge an BFT-Daten bietet zwar eine stabile Basis für Steuerungs- und Steuerungsmöglichkeiten, bietet aber nur wenige Ansatzpunkte für ursächlich orientierte Analysen in diesem Zusammenhang. Hier könnte die zusätzliche Erfassung anthropometrischer Parameter wie Körpergröße, Gewicht und Taillenumfang neue Wege beschreiten und vielfältige prognostische Überlegungen zulassen. Eine analytische Verknüpfung dieser Merkmale mit Leistungsdaten würde den BFT zu einem hervorragenden Bewertungsinstrument zur Förderung der Fitness und Gesundheit von Bundeswehrsoldaten erweitern.

(Video) informatiCup 22 | Endrunde

Haupt Nachricht

  • Die Erfüllung militärischer Missionen ist meist mit hohen Anforderungen an die körperliche Leistungsfähigkeit verbunden. Der Basic Fitness Test (BFT) ist ein nationales Instrument, mit dem sich elementare Leistungskomponenten mit geringem Aufwand erfassen und bewerten lassen.
  • Die Zusammenführung aller bundeswehrweit erhobenen BFT-Daten in einem Datenmanagementsystem ermöglicht einen statistischen und deskriptiven Überblick über den körperlichen Leistungszustand der Soldatinnen und Soldaten.
  • Die Auswertung des BFT-Bewertungsverfahrens zeigt Optimierungsmöglichkeiten bei der Berechnung von Punkten für Sprintleistungen sowie Boni für Alter und Geschlecht auf. Die empfohlenen Einstellungen führen zu einem objektiveren Ausgleich physiologisch bedingter Leistungsunterschiede.
  • Die körperliche Leistungsfähigkeit ist ein aussagekräftiger Indikator und Prognosefaktor für die Gesundheit. Eine zusätzliche Erfassung von Körpergröße, Gewicht und Taillenumfang würde den BFT zu einem hervorragenden Screening-Instrument für die Gesundheitsförderung in der Bundeswehr machen.

Literatur

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  2. Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): Anleitung zur Ausbildung, Erhaltung der individuellen Grundfertigkeiten und körperlichen Leistungsfähigkeit (IGF/KLF-Anweisung). Berlin: BMVg 2013.
  3. Rüther T, Sievert A, Trunzler M et al.: Physiologische Leistungsbewertung des BFT-Bewertungssystems und Qualitätsmanagementrahmen. Nichttechnische Studie UM 30 U C 034 X des Planungsamtes der Bundeswehr (Abschlussbericht). Köln: BMVg 2014.
  4. Leyk D, Rüther T, Wunderlich M et al.: Zwischenbericht zur Evaluationsstudie: Erhalt und Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Begutachtung eines körperlichen Grundtauglichkeitstests zur alters- und geschlechtsunabhängigen Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit nach Weisung des Generalinspekteurs der Bundeswehr. Koblenz: BMVg 2007.
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Interessenkonflikt:

Holtherm und Leyk sind praktizierende Ärzte. Gorges und Haupert arbeiten als wissenschaftliche Referenten oder Beamte im Ressortbereich des BMVg. Rüther erhielt Forschungsförderung vom BMVg.

Originalarbeit

Manuskriptdaten:

Gesendet: 9. August 2015
Bewertung angenommen: 3. November 2015

So zitieren Sie:

Gorges W, Rüther T, Haupert M, Holtherm HU, Leyk D: Fünf Jahre grundlegende Eignungsprüfung: Erkenntnisse und Optimierungsmöglichkeiten. Militärmedizinischer Monat 2015; 59(11): 390-395.

[1]AusbSK TrSK Deporte/KLF/CISM/Top Deporte

[2]Abt. IV / Grp Grdl/KonzEntw/wiss.Ustg, Studienmanagement der Bundeswehr

Gegeben:23.12.2015

(Video) SCHWIMMEN im TRIATHLON: Training, Chancen, Pacing und Bedeutung | SCHNELLER SCHWIMMEN #100

Diese dort:Militärmedizinischer Monat 2015/12

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Author: Rueben Jacobs

Last Updated: 05/07/2023

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